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Testberichte: über 450 Staubsauger & Saugroboter auf unserer Teststrecke im Vergleich

Ecovacs Deebot D45 im Test: mehr als nur Staubsaugen

Hersteller
Staubsauger Typ,
Beutellos
Hartbodentest bestanden
Teppichtest bestanden
ideal für Haustiere
HEPA Filter vorhanden
Saugleistung (Watt)20 Watt
Betriebsgeräusch (dB)52 dB
EnergieeffizienzA

Der Ecovacs D45 hat einen Nachfolger

Ecovacs hat den erfolgreichen D45 Ende 2016 ersetzt – durchaus würdig, denn der Deebot Slim hat in beiden farblichen Varianten bei uns eine sehr guten Eindruck hinterlassen.


Mit einem Hybriden aus Staubsauger Roboter und Wischroboter soll der Ecovacs Deebot D45 in den Revieren von iRobot, Neato & Co. wildern. Aber kann ein Gerät, das gleich mehrere Aufgaben auf einmal erfüllen soll, wirklich in allen Bereichen brillieren – und das zu einem Preis von etwas mehr als 200 Euro? Unser umfangreicher Test aus 2015 gibt Ihnen die Antwort!

 

Was ist drin im Ecovacs Deebot D45?

Ein Blick auf die technischen Details des Saugroboters verrät, mit welcher Art von Gerät wir es zu tun haben:

  • Über die genaue Leistung schweigt sich der Hersteller zwar aus, allerdings erzeugt der Staubsauger Roboter im Einsatz einen Schalldruck von nur 52 dB(A). Das ist ein extrem niedriger Wert, den wir so bei bislang keinem anderen Gerät gesehen haben. In der Tat bewegt sich der Ecovacs Deebot D45 sehr leise über den Fußboden und ein Telefonat in unmittelbarer Umgebung muss nicht zwingend unterbrochen werden.
  • Der Saugroboter ist insgesamt 14 Zentimeter hoch, was natürlich viel zu viel ist, um ihn unter zahlreichen haushaltsüblichen Möbelstücken hindurchfahren zu lassen. Dafür bringt er neben dem klassischen Saugen aber auch eine Wischfunktion mit, weshalb wir dem Ecovacs Deebot D45 diesen Fehltritt verzeihen.
  • Zusätzlich ist der Roboter mit allen Sensoren ausgestattet, über welche moderne Geräte verfügen sollten: Treppenabstürze sind nicht möglich, dazu kommen Hindernissensoren sowie eine Erkennung besonders hartnäckiger Schmutzpartikel. Mit einem Gewicht von 2,1 Kilogramm fällt der Staubsauger Roboter außerdem erfreulich leicht aus, zahlreiche Mitbewerber knacken nämlich die 3-Kilogramm-Grenze.

Was den Ecovacs Deebot D45 jedoch so besonders macht, besprechen wir im folgenden Kapitel gesondert.

Saugen und Wischen in einem Paket

Unterhalb des Saugroboters befindet sich eine freie Fläche, an der Sie ein (mitgeliefertes) Wischtuch anbringen können. Feuchten Sie es leicht an, saugt der Deebot D45 den Untergrund nicht nur, sondern poliert den Fußboden gleichzeitig. In diesem Modus bewegt er sich aufgrund der Reibung am Fußboden etwas langsamer fort, insgesamt werden Sie dies jedoch kaum bemerken.

Schön: Der Hersteller hat daran gedacht, den Wischlappen hinter der Saugvorrichtig zu montieren. So vermeidet es der Staubsauger Roboter, zuerst Dreck mit dem Tuch aufzusammeln.

Sie müssen den Roboter nicht zwingend zusammen mit dem Tuch verwenden, alternativ nutzen Sie ihn einfach als gewöhnlichen Saugroboter.

Wie schlägt sich der Deebot D45 beim Wischen?

Kommen wir gleich zur Performance und decken auf, welche Vor- und Nachteile dieses Hybridsystem mit sich bringt:

  • Auf glatten Fußböden sind wir von der Wirkungsweise des Geräts überzeugt. Wie bereits erwähnt, handelt es sich um einen sehr leisen Saugroboter, was auf eine recht schwache Leistung hindeutet – und dieser Eindruck bestätigt sich bei einem Blick auf die Performance. Nutzen Sie ausschließlich die Saugvorrichtung, lässt der Deebot D45 schnell ein wenig Schmutz liegen. Schwerere Partikel (wie vielleicht dickere Hundehaare) kann er nicht auflesen.
    Das Bild ändert sich jedoch, sobald Sie das Wischtuch ebenfalls unter den Staubsauger Roboter klemmen: Dann landen alle nicht aufgelesenen Überreste im Tuch und der Fußboden erhält einen glänzenden, sehr sauberen Eindruck. Der Nachteil an dieser Funktion: Sie müssen das Tuch recht häufig reinigen, da jedes noch so kleine Staubkörnchen darin hängenbleibt. Im Interesse der Sauberkeit sollte das aber zu verschmerzen sein.
  • Gleichzeitig bedeuten diese Beobachtungen aber auch, dass der Ecovacs Deebot D45 für Teppich nur bedingt geeignet ist. Auf kurzflorigen Teppichen mag der Saugroboter noch eine gewisse Wirkung bringen, auf seinen langflorigen Pendants ist er dann aber verloren. Das liegt vor allem an der bereits erwähnten, recht schwachen Saugleistung – und der Tatsache, dass ein Wischtuch auf Teppich nun einmal nicht zum Einsatz kommen kann.
    Dort führt die Nutzung des Tuchs praktisch zum Stillstand, die hohe Reibung überwindet der Staubsauger Roboter dort nämlich nicht. Wir können den Ecovacs Deebot D45 daher nicht empfehlen, wenn Sie in einem typischen Teppichhaushalt wohnen. Leben Sie vorwiegend auf glatten Untergründen mit einigen Teppichen, eignet sich das Gerät aber durchaus – vorausgesetzt, Sie räumen die Teppiche vorher aus dem Weg.

Funktionen des Ecovacs Deebot D45

Werfen wir nach der Performance nun einen Blick auf die Features, mit denen der Ecovacs Deebot D45 Staubsauger Roboter Ihnen den Kauf schmackhaft machen will. Auf dem Datenblatt sehen die Funktionen hervorragend aus, bei näherem Hinsehen entpuppen sich jedoch einige von ihnen als nicht ganz ausgereift.

Programmierung

Unter anderem mit einer Programmierung durch eine beigelegte Fernbedienung wirbt der Saugroboter – aber diese Funktion arbeitet nicht so, wie Sie es sich vielleicht vorstellen würde. Geräte wie die diversen iRobot Roombas beispielsweise lassen sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt programmieren. Der Ecovacs Deebot D45 macht das anders:

Auf dem Gerät befindet sich der Startknopf, den Sie für gewöhnlich verwenden, damit der Staubsauger Roboter mit der Arbeit beginnt. Halten Sie diese Taste jedoch länger gedrückt, bedeutet dies für den Roboter: “Ich soll in genau 24 Stunden mit der Arbeit anfangen“. Planen Sie also beispielsweise einen Reinigungsvorgang am Mittwochmorgen um 8:30 Uhr, müssen Sie ihm Dienstag um dieselbe Uhrzeit dafür vorbereiten. Wir müssen wohl nicht gesondert darauf hinweisen, dass dies nicht besonders praktisch ist. Sie brauchen eine Menge Weitsicht und müssen sich dann auch noch jedes Mal daran erinnern, den Roboter einzustellen. Unserer Meinung nach ist das zu viel verlangt, auch wenn die Fernbedienung ein wenig Arbeit abnimmt. Insgesamt handelt es sich mehr um ein nettes Gimmick als eine ernstzunehmende Programmierung.

Automatische Rückkehr

Bei einem Gerät für etwas mehr als 200 Euro nicht selbstverständlich: Der Ecovacs Deebot D45 findet den Weg zur Ladestation automatisch zurück. Dabei überwindet er auch Hindernisse mit einer Höhe von etwa 1,5 Zentimetern – jedenfalls in den meisten Fällen, manchmal bleibt er dann nämlich doch stecken. Dafür fällt sein Orientierungssinn sehr gut aus, in unserem Test hat der Ecovacs Deebot D45 fast jedes Mal zur Ladestation zurückgefunden. Selten kam es vor, dass der Saugroboter orientierungslos herumstand, aber in diesem Punkt unterscheidet er sich nicht von vielen andere Geräten in dieser Preisklasse.

Reinigung ohne Aufwand

Sehr schön gefallen hat uns die Tatsache, dass sich an der Unterseite des Staubsauger Roboters keine Bürste oder Rolle befindet. Die Saugvorrichtung ist ebenso starr wie das Wischtuch, sodass gar keine Situation à la „Haare um die Bürste“ entstehen kann. Bei vielen anderen Geräten ist dies im Laufe der Zeit ein Problem, oft hilft dann nur ein Griff zum Schraubendreher, um die Rollen zu entfernen und zu reinigen. An den Rädern bleibt hingegen sehr wohl ein wenig Schmutz hängen, aber dabei handelt es sich um vernachlässigbare Mengen. Insgesamt hat uns die Reinigung des Ecovacs Deebot D45 klar überzeugt.

Willkürliche Reinigung

Über ein festes System verfügt der Ecovacs Deebot D45 nicht und einzelne Reinigungsmodi können Sie ebenfalls nicht einstellen. Chaotisch zieht er daher seine Bahnen in Ihrem Haushalt und früher oder später sorgt diese Vorgehensweise natürlich dafür, dass Ihre Zimmer sauber sind. Gleichzeitig gilt hier derselbe Nachteil, der auch auf andere „Chaos-Roboter“ zutrifft. Es ist sehr schwer, abzuschätzen, wann der Saugroboter mit der Arbeit fertig ist. Auf die Qualität der Reinigung hat das jedoch keinen Einfluss: Der Ecovacs Deebot D45 macht seine Arbeit gut und steht den „geradlinigen“ Mitbewerben von Neato & Co. in nichts nach.

Sensoren als Achillesferse?

Einige Auffälligkeiten haben wir beim Fahrverhalten entdecken können. Unsere Beobachtungen haben wir in den folgenden Stichpunkten festgehalten:

  • Der Saugroboter verfügt über einen sehr starken Motor, was für gewöhnlich ein Pluspunkt ist. Der Deebot D45 droht in jedem Fall nicht, an kleinen Hindernissen hängenzubleiben. Hin und wieder fängt sich das Gerät aber doch Probleme ein: Gegenstände, welche von den Sensoren nicht erkannt werden, schiebt der Staubsauger Roboter einfach vor sich her. Hat sich das Objekt dann in einem ungünstigen Winkel in dem Roboter verkantet, wird es einfach bis zum nächsten Hindernis mitgenommen. Sieht witzig aus, ist nach einer gewissen Zeit aber nervig. Allerdings könnte dieses Verhalten mit dem nächsten Punkt zusammenhängen.
  • Vor allem mit schwarzen und metallischen Oberflächen hat der Ecovacs Deebot D45 Probleme. Hier versagen die Sensoren gerne und die Objekte werden gar nicht als solche erkannt. Schwarze Teppiche hingegen registriert er wohl als Abgrund, weshalb er dort gar nicht weiterfährt (was in diesem Fall nicht schlecht ist). Mitunter fährt der Saugroboter also gegen schwarze Möbel, Metallschränke, Spiegel in Bodennähe oder vergleichbare Objekte. Kurios: Da die Ladestation ebenfalls schwarz ist, kollidiert der Ecovacs Deebot D45 beim „Einparken“ gelegentlich auch mit seinem eigenen Zuhause und schiebt es dann durch den Flur.

Überhaupt hat der Hersteller bei den Sensoren gespart. Denn: Eine komfortable Begrenzung wie etwa eine Virtual Wall oder vergleichbare Instrumente gibt es bei diesem Saugroboter nicht. Möchten Sie dem Gerät den Zugang zu einem bestimmten Bereich blockieren, helfen nur hausgemachte Mittel (oder ein schwarzer Teppich…). Wer mehr möchte, muss zu einem besseren Modell greifen oder sich bei Neato, iRobot Roomba, Vorwerk oder anderen Unternehmen umsehen.

Akkuleistung im Überblick

Etwa 90 Minuten hält eine Akkuladung durch, anschließend muss der Staubsauger Roboter dringend zurück zur Ladestation. Wie viele Quadratmeter er in dieser Zeit schafft, hängt von Ihrer Wohnung ab: In unserem Test schafft er je nach Grad an Unordentlichkeit 55 bis 70 Quadratmeter. Wenn Sie dem Ecovacs Deebot D45 ein wenig helfen, werden es auch mehr Quadratmeter: Räumen Sie Teppiche und Stühle aus dem Weg, lassen Sie keine Gegenstände oder Wäsche liegen und machen Sie das Wischtuch nicht zu nass, um die Reibung zu reduzieren. Insgesamt arbeitet der Saugroboter aber lang genug, um eine typische Singlewohnung mit Badezimmer, Küche und ein bis zwei Zimmern in einem Durchgang zu reinigen. Wenn nicht: Drei bis vier Stunden dauert es, bis sich das Gerät wieder vollständig aufgeladen hat.

Das Ergebnis

Sobald der Ecovacs Deebot D45 mit seiner Arbeit fertig ist, sieht der Fußboden ansprechend aus. Insbesondere in der Mitte des Raumes macht der Saugroboter seine Arbeit gut und vor allem zu Beginn – wenn das Tuch noch recht sauber ist – kann es schwer sein, den Unterschied zum manuellen Wischen zu erkennen. An Rändern und in Ecken müssen Sie aber oft noch einmal nachhelfen: Dort bleibt oft Staub liegen – denn wie soll das Tuch auch in die Ecke kommen? – und der Griff zum (Hand-)Staubsauger ist unerlässlich. Unterstützung braucht der Ecovacs Deebot D45 aufgrund der schwachen Saugperformance auch auf Fliesen mit tiefen Fugen oder Holzdielen. Der Sauger entfernt dort den Schmutz aus den Spalten nicht und das Tuch kommt ohnehin nicht dorthin. Von diesem Makeln abgesehen gefällt uns das Resultat im 200-Euro-Bereich.

Fazit: Lohnt sich der Ecovacs Deebot D45

Wenn Sie einen reinen Saugroboter suchen: nein. Die Leistung ist dann einfach zu schwach. Wohnen Sie aber vornehmlich oder ausschließlich auf Parkett oder Laminat, ist dieser Staubsauger Roboter eine Überlegung wert. Die Wischfunktion sorgt für ein wirklich ansprechendes Ergebnis, sehr viel besser würden es viele Hausfrauen und -männer auch nicht hinbekommen. Dafür müssen Sie danach allerdings das Tuch reinigen – was angesichts der Arbeitsersparnis aber zu verschmerzen sein sollte. Kleine Probleme mit den Sensoren sind allerdings ärgerlich und die Programmierfunktion ist zu umständlich. Letztendlich erhalten Sie einen extrem leisen, auf glattem Boden zuverlässigen Staubsauger Roboter, der zwar Verbesserungspotenzial hat – aber der letztendlich auch nur knapp über 200 Euro kostet.

Beutellos
Hartbodentest bestanden
Teppichtest bestanden
ideal für Haustiere
HEPA Filter vorhanden
Saugleistung (Watt)20 Watt
Betriebsgeräusch (dB)52 dB
EnergieeffizienzA
Durchfahrthöhe (mm)140 mm
Wischfunktion
Mop / echtes Wischen
Absaugstation
App-Steuerung
Hinderniserkennung
Schwellen- / Steighöhe (in mm)10 mm
Zeitprogrammierung
Zeitprogrammierung im Wochenrhythmus
NavigationsmodusChaotisch
virtuelle Karte
Karte mit Sperrzone
Laufzeit / Ladung (Minuten)80 Minuten
Ladezeit (max. in Min.)190 Minuten
Anpassung an starken Schmutz automatisch
manuelle Spotreinigung
Absturzsicherung
Selbstaufladung
Multiroom / Etage fertigstellen
Fernbedienung enthalten
Staubbehälter Volumen (ml)300 ml
Staubbehälter Füllanzeige

Preisverlauf


 

inkl. gesetzlicher MwSt.Zuletzt aktualisiert am: 10. März 2017 14:57