Im Test: Ecovacs Goat G1 – technisch unkonventioneller Mähroboter mit Überwachungsfunktion
Damit Mähroboter den Rasen auch tatsächlich einwandfrei mähen, nutzen die meisten Geräte bislang Kabel oder Drähte, die vor dem ersten Einsatz unter der Grasnarbe verlegt werden. Der aus China stammende Ecovacs Goat G1 bringt die Technik mit, die eigentlich für Saugroboter entwickelt wurde. Auf diese Weise ist das Gerät in der Lage, den Rasen zu mähen, ohne dass diese lästige und kostspielige Vorarbeit notwendig ist. Obendrein kann der Ecovacs Goat G1 als Überwachungsgerät für das Grundstück eingesetzt werden.
Unser Testurteil: insgesamt Sehr gut – mit kleinen Einschränkungen.
Vorzüge des Ecovacs Goat G1:
- Stabiler Roboter und Basisstation
- Überwachungsfunktion
- Kommt auch auf schwierigen Grundstücken gut zurecht
- Beeindruckende Hinderniserkennung
- Automatische Reinigung der Kamera in der Ladestation vor jedem Mähen
Nachteile des Mähroboters:
- Das Konzept der Sendemasten
- Leicht stumpfer Rand um geschützte Zonen
- An den Ränder des Grundstücks bleibt ein zu breiter Streifen ungemäht
- Bildqualität der Überwachungskamera nicht gut genug
Der Mähroboter Ecovacs Goat G1 – technische Fakten
Produktbezeichnung |
Ecovacs Goat G1 |
maximale Gartengröße |
1.600 qm |
Schnitthöhe |
in Stufen einstellbar von 30 mm bis 60 mm |
Hinderniserkennung |
Aivi 3D |
Schutz vor Diebstahl |
PIN-Code und Alarm |
Kommunikation |
WLAN, Bluetooth |
Abmessungen des Rasenmähers |
650 x 432 x 420 mm |
Abmessungen der Basisstation |
852 x 460 x 445 mm |
Zubehör |
Auto-Connect-Modul, eventuell zusätzlich Navigationspfosten |
Der Ecovacs Goat G1 im Test
Der Ecovacs Goat G1 ist in vielerlei Hinsicht ein wirklich interessanter, wenn auch etwas seltsamer Mähroboter. Wenn die Bedingungen stimmen, leistet er gute Arbeit mit einer wirklich außerordentlichen Hinderniserkennung. Die Überwachungsfunktion gefällt mir, nur die Bildqualität der Kamera muss verbessert werden.
Die chinesischen Unternehmen Ecovacs baut eigentlich Roboterstaubsauger, doch jetzt drängen sie auf den Gartenmarkt, um mit völlig anderen Anbietern zu konkurrieren. Der neue Rasenmäher Goat G1 bewältigt 1.600 Quadratmeter und das, ohne dass ein Millimeter Kabel vergraben werden muss. Ich teste die Maschine in unserem Garten auf einem anspruchsvollen Gelände mit zahlreichen Winkeln und engen Passagen sowie diversen Hindernissen, um herauszufinden, ob dies die Lösung sein kann, nach der alle Gartenfreaks gesucht haben.
Den Mähroboter Ecovacs Goat G1 einrichten
Ich beginne mit der Auswahl eines geeigneten Standorts für die Basisstation, wobei zwei Meter Abstand auf beiden Seiten erforderlich sind. Aufgrund der Größe und der ungleichen Form unseres Grundstücks habe ich ein Auto-Connect-Modul und drei zusätzliche Navigationspfeiler zugekauft. Das Modul fungiert als WLAN-Repeater, sodass der Mäher mit dem Netzwerk verbunden bleiben kann, wenn er den Netzwerkbereich verlässt. Es handelt sich jedoch um ein Zubehörteil, das nur gegen einen Aufpreis erhältlich ist. Alternativ gehört ein 4G-Modul zum Lieferumfang.
Darüber hinaus sind zwei Masten, sogenannte Navigationsbaken, im Lieferumfang enthalten. Wenn nur ein kleines quadratisches Rasenstück auf einer Seite des Hauses vorhanden ist, reicht dies. Bei komplexeren Rasenflächen sind jedoch vier erforderlich, oder wie bei uns sogar fünf Navigationspfeiler notwendig, weshalb ich drei Stück separat im Zubehör gekauft habe. Zwischen den Pfosten muss eine freie Sichtlinie bestehen, sonst funktioniert es nicht. Ist das nicht gegeben, muss man mit zusätzlichen Baken die Kommunikation sicherstellen.
Sowohl die Basisstation als auch der Rasenmäher machen einen robusten Eindruck und es ist nicht sehr schwierig, das System selbst einzurichten. Aber es dauert einige Zeit. Ein gedrucktes Handbuch auf Englisch ist im Lieferumfang enthalten, die App ist in etlichen Sprachen verfügbar, auch in Deutsch. Und dies nicht nur in der App. Der chinesische Mähroboter spricht sogar – wenn eingestellt, auch in Deutsch. Es sind viele Schritte zu bewältigen, aber nach knapp einer Stunde war es für mich an der Zeit, mit der Kartierung des Rasens zu beginnen. Die meiste Zeit nahm es in Anspruch, die optimale Platzierung der Beacons zu finden und die Firmware im Mäher zu aktualisieren.
Dem Mähroboter muss das Grundstück manuell gezeigt werden. Dazu verfügt die App über einen virtuellen Joystick, mit dem man den Roboter am Grundstücksrand entlang steuert, ähnlich wie bei einem Spielzeugauto mit Fernsteuerung. Das ist nicht sehr kompliziert und hat in unserem Garten rund 10 Minuten in Anspruch genommen. Sobald der Ecovacs Goat G1 seine Runde an der Dockingstation beendet hat, ist die erste Phase der Kartierung abgeschlossen. Als nächstes ist es an der Zeit, No-Go-Zonen abzustecken. Anschließend wird die Maschine wieder zurückgefahren und angedockt. Nun braucht es Geduld, denn bei einem verwinkelten Grundstück wie unserem benötigte der Mähroboter gut drei Stunden, bis er das Areal berechnet hatte.Danach startet er zu einem Probelauf, fährt also das gesamte Grundstück allein ab, um auch eventuelle Hindernisse zu finden. Hier fällt auf, dass der Hersteller aus der Welt der Staubsauger kommt. Der Ablauf ähnelt der Kartierung eines Saugroboters in einem Raum.
Wenn die Karte endlich erstellt ist, macht sich der Goat G1 an die Arbeit. Zur Navigation nutzt der Mähroboter eine Reihe unterschiedlicher Funktionen. Er verfügt über einen GPS-Empfänger, eine oben montierte 360-Grad-Kamera, eine Frontkamera mit Abstandssensor (ToF) und einen IMU-Sensor, der unter anderem Beschleunigung und Position misst. Und dann die Navigationspfosten, die den Rasen schmücken. Auf dem Papier soll die Präzision bei wenigen Zentimetern liegen und das hat sich im Test bewahrheitet. Es ist eindeutig beeindruckend, wie der Roboter jeden Teil des Rasens so gut im Griff hat.
Rasen mähen mit Ecovacs Goat G1
Die Maschine schneidet gut und deckt die Oberfläche wie ein Staubsauger systematisch und in geraden Linien ab. Dadurch entstehen deutliche Muster im Rasen. Das sieht allemal besser aus, als die wilden Bahnen, die von anderen Mährobotern ins Grün gefräst werden. Außerdem wird die gesamte Fläche schneller abgedeckt als bei Rasenmähern, die mit dem Zufallsprinzip laufen.
Ein wichtiges Merkmal eines Mähroboters ist die Art und Weise, wie er mit verschiedenen Hindernissen umgeht. Auch, wie er auf Baumstämme, Steine und andere feste Hindernisse reagiert, die dieser Mäher beim Speichern der Karte merkt. Und wie er reagiert, wenn er beispielsweise auf ein Spielzeug vom Hund oder den vergessenen Wasserschlauch trifft.
Das Hinderniserkennungssystem von Ecovac heißt Aivi 3D und wird verwendet – ja, richtig geraten – im Roboterstaubsauger! Beim Goat G1 dient die Kamera an der Vorderseite dazu, Hindernisse zu erkennen. Ein cleveres Detail ist, dass sich in der Dockingstation eine kleine Bürste befindet, die die Kamera reinigt, bevor sich die mechanische Ziege auf den Weg macht, um den Rasen zu mähen.
Ein Grund zur Sorge bei Mährobotern besteht darin, dass Dinge auf dem Rasen vergessen werden, die dann zerstört werden und/oder im Rasenmäher stecken bleiben. Der Ecovacs Goat G1 ist wirklich gut darin, Hindernissen auszuweichen; den Wasserschlauch meistert er zum Beispiel galant. Und wenn sich eine Person der Maschine nähert, stoppen die Messer, während der Rasenmäher noch läuft, wozu nur der Safety Modus aktiviert werden muss. Du kannst ihn auch das Gelände überwachen lassen. Wenn er eine Person sieben Meter entfernt erkennt, sendet der Station Guard Bilder von der Person ans Handy. Der Tierschutzmodus bedeutet eigentlich nur, dass der Mäher nachts nicht läuft, wenn viele Tiere am aktivsten sind.
Ansonsten bietet die App die Standardfunktionen, die ich von einem modernen Mähroboter erwarte. PIN-Code-Sperre und Alarm, wenn jemand den Mäher außerhalb des Bereichs mitnimmt. Es ist planbar, wann der Mäher laufen soll. Der Regensensor sorgt dafür, dass das Mähen bei Nässe unterbrochen wird. Hört es auf zu regnen, wartet das Gerät eine bestimmte Zeit und setzt dann seine Arbeit genau dort fort, wo er abgebrochen hatte. Wie lang diese Zeit zum Abtrocknen des Rasens sein soll, lässt sich über die App programmieren.
Eine clevere und etwas seltsame Funktion für einen Rasenmäher ist, dass der Ecovacs Goat G1 auch als Wächter fungieren kann. Über die App wird eine Route festgelegt. Der Roboter patrouilliert darauf und wird so zur mobilen Überwachungskamera. Er warnt, wenn sich jemand auf dem Grundstück befindet. Eine Benachrichtigung von der App geht ein und du kannst manuell live über die Kamera zusehen, wie der Mäher den Rasen und das Grundstück inspiziert. Schlau!
Du kannst fast alles mit der App machen, aber nicht die Schnitthöhe einstellen. Dazu befindet sich unter dem Gehäusedeckel ein Verstellknopf. Hier gibt es auch ein Display, über das man am Gerät ins Menü gehen und bestimmte Dinge einstellen, den PIN-Code ändern und mehr kann. Die Schnitthöhe kannst du von 30 mm bis 60 mm in Stufen zu 5 mm justieren.
Schlussgedanken zum Test des Ecovacs Goat G1
Ist der Goat G1 eine gute Alternative zur Erdschleife? Ja und nein. Es ist deutlich einfacher, ein Paar Navigationspfeiler in den Boden zu schrauben, als ein endlos langes Kabel unter dem Rasen zu vergraben. Aber diese Pfosten sind ein störendes Element. Wir haben im Test festgestellt, dass die Baken auch dann funktionieren, wenn sie in Büschen versteckt sind. Es ist also möglich, die Technik zu tarnen, ohne sie zu beeinflussen. Im Gegensatz zu vielen anderen Mährobotern ist der Goat G1 überaus robust konstruiert und er ist sehr leise. So leise, dass sich unsere Nachbarn gewundert haben, wann und wie wir den Rasen gemäht haben. Der Goat G1 bietet einige smarte Features, allerdings ist die Präzision an Kanten und um Hindernisse herum nicht ganz so gut, wie ich es mir erhofft hatte. Alles in allem ist dieser Mähroboter ein deutlicher Schritt nach vorn in der Entwicklung dieser Geräte. Ich habe unseren Goat nun seit fast 4 Monaten in Betrieb und bin eigentlich sehr zufrieden.
Beutellos | |
Hartbodentest bestanden | |
Teppichtest bestanden | |
ideal für Haustiere | |
HEPA Filter vorhanden | |
Betriebsgeräusch (dB) | 59 dB |
Energieeffizienz | A |