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Testberichte: über 450 Staubsauger & Saugroboter auf unserer Teststrecke im Vergleich

Wie viel Saugkraft hat ein Saugroboter im Vergleich zu einem herkömmlichen Staubsauger? 

Der Bodenstaubsauger ist aus kaum einem Haushalt wegzudenken. Mit ihm beseitigst Du hartnäckigen Schmutz auf jedem Untergrund, denn dieser Staubsauger zeichnet sich vor allem durch seine hohe Saugkraft aus. Durch sein vielseitiges Zubehör lässt er sich außerdem für zahlreiche Einsatzbereiche nutzen – etwa für die Polsterreinigung, für schwer erreichbare Ecken und für die Innenreinigung im Auto. 

Demgegenüber steht der moderne Staubsaugerroboter: Mit seiner automatischen Hinderniserkennung und seinem cleveren Reinigungssystem säubert er Zentimeter für Zentimeter in Deinem Zuhause und entfernt dabei Staub, Tierhaare und Flusen – und zwar ganz ohne Dein Zutun. Mit ihrer modernen Lasernavigation erkennen Saugroboter Hindernisse und Stufen selbstständig und weichen ihnen aus. Viele Geräte funktionieren dabei mittlerweile ganz intuitiv per Sprachsteuerung. Manche Modelle verfügen sogar zusätzlich über eine Wischfunktion und können Deine Hartböden demnach auch feucht wischen. Dann kannst Du Dir sogar den separaten Wischroboter sparen. 

Sowohl Saugroboter als auch herkömmliche Staubsauger haben daher ihre Daseinsberechtigung. Doch eine entscheidende Frage bleibt: Staubsaugerroboter oder Bodenstaubsauger – welcher der beiden Haushaltshelfer ist eigentlich leistungsstärker? Genau dieser Frage werde ich jetzt auf den Grund gehen. 

Saugroboter Saugleistung

Wie wird die Saugkraft gemessen? 

Ich kann schon einmal vorwegnehmen, dass es weder beim klassischen Staubsauger noch beim Saugroboter einfach ist, die Saugkraft zu messen. Es gibt seitens der Hersteller keine einheitlichen Angaben, die Du miteinander vergleichen kannst. Die elektrische Leistungsaufnahme des Saugers – also die Wattzahl – hat jedenfalls keinen Einfluss auf die Saugkraft. Sie ist vielmehr ein Indiz für den Stromverbrauch und meist auch die Lautstärke (Dezibel-Angabe) des Staubsaugeres: Je mehr Watt ein Staubsauger besitzt, desto mehr Strom verbraucht er und desto lauter ist er auch oftmals im laufenden Betrieb. Doch woran kannst Du Dich in puncto Saugkraft orientieren, wenn die Leistungsaufnahme in Watt hierfür ungeeignet ist? Für die Saugleistung eines Staubsaugers sind die folgenden Angaben gebräuchlich: 

  • Strömungsgeschwindigkeit in Liter pro Sekunde 
  • Ansaugdruck in Pascal 
  • ein aus Druck und Strömungsgeschwindigkeit berechneter Wert, der in AirWatt angegeben wird

Klingt verwirrend? Das ist es auch! Tatsächlich ist es eine Wissenschaft für sich, die Saugkraft verschiedener Sauggeräte miteinander zu vergleichen. Das liegt schon einmal daran, dass die einzelnen Hersteller oft komplett auf Angaben zur Saugleistung verzichten. Nur bei einigen Modellen sind Angaben in Liter pro Sekunde, Pascal oder AirWatt zu finden. Auch diese Werte lassen sich aber kaum vergleichen, weil der Druck in Pascal nicht mit der Strömungsgeschwindigkeit in Bezug gesetzt werden kann. Auch die Angabe in AirWatt ist nicht immer vorhanden, was eine Gegenüberstellung erschwert. 

Zwar gibt es einen Standard, der von einigen größeren Staubsauger-Herstellern erarbeitet wurde und in dem die wichtigsten Eigenschaften für die Definition und Messung der Saugkraft festgehalten sind. Allerdings halten sich an diesen Standard namens „IEC 312 / DS/EN 60312 Staubsauger für Haushaltsgebrauch“ nur sehr wenige Hersteller. Denn: Der Aufwand für die Messungen ist enorm. 

Saugkraft in Pascal – kein guter Vergleichswert 

Viele Staubsauger-Hersteller berufen sich auf den Pascal-Wert. Damit wird ein Druck angegeben. Wenn Du jetzt Fragezeichen im Kopf hast, dann zu Recht, denn: Eigentlich erzeugt ein Staubsauger keinen Druck, schließlich saugt er etwas an. Deshalb bezieht sich die Pascal-Angabe auch auf den Unterdruck, der entsteht, wenn das Saugrohr komplett verschlossen wird. Diese Messung gibt aber keine Rückschlüsse darauf, in welcher Zeit der Druck aufgebaut wurde – also wie schnell die Luft bewegt wird. Ein sehr langsames Ansaugen würde auch einen hohen Unterdruck erzeugen, allerdings könnte bei einem langsamen Luftstrom kaum Schmutz eingesaugt werden. 

Die Hersteller messen den Unterdruck meist bei komplett verschlossenem Rohr, da er dann am größten ist. Allerdings kann der Staubsauger in diesem Fall nichts aufsaugen. Mitunter wird sogar direkt an der verschlossenen Saugöffnung am Motor gemessen. Das bedeutet, dass Saugverluste durch Filter, Schmutzbehälter oder undichte Steckverbindungen nicht berücksichtigt werden, obwohl diese einen hohen Einfluss auf die tatsächliche Saugkraft haben. Somit ist der angegebene Wert meist nur der maximal erreichbare Unterdruck, der in der Praxis aber kaum erzielt werden kann. Der tatsächliche Unterdruck ist nämlich von vielen Faktoren abhängig:

  • Bauart des Motors
  • Elektronik
  • Motorstärke
  • Lüfteraufbau
  • Strömungsbegrenzung

Fest steht: Auch der Pascal-Wert lässt keine eindeutigen Rückschlüsse über die Saugkraft zu und eignet sich nicht für einen Vergleich. Dafür müssten die Hersteller angeben, unter welchen Bedingungen und an welcher Stelle der Druck genau gemessen wurde. Da dies aber oft nicht der Fall ist, können die Werte je nach Messbedingungen deutlich voneinander abweichen. Die einzige Aussage, die sich aus dem maximalen Unterdruck herleiten lässt, ist die folgende: Wenn der angegebene Pascal-Wert sehr niedrig ist, handelt es sich auch um einen leistungsschwachen Staubsauger. Ein sehr hoher Wert bedeutet jedoch nicht automatisch, dass das Gerät eine hohe Saugkraft hat. 

Hier kommst du zum Testbericht Tesvor X500

Auch die Geschwindigkeit der Luftströmung ist wichtig

Mindestens ebenso wichtig wie der maximal erzielbare Unterdruck ist die Geschwindigkeit der Luftströmung. Sie wird in Meter pro Sekunde angegeben. Der Luftstrom muss möglichst schnell sein, damit der Staubsauger Schmutz gut aufnehmen kann. Je schneller die Luft ist, desto besser kann der Schmutz den Weg von der Saugöffnung bis zum Schmutzbehälter bewältigen. Je nachdem, um welche Art von Schmutz es sich handelt, wird eine Mindestströmung benötigt. Bei einer zu langsamen Luftströmung bleiben die Schmutzpartikel auf dem Boden liegen oder unterwegs stecken. Die Luftströmung fällt jedoch – ebenso wie der Unterdruck – je nach der Öffnung und dem Saugrohr-Durchmesser komplett unterschiedlich aus. Viele Faktoren beeinflussen daher die Geschwindigkeit der Luftströmung:

  • verwendete Saugdüse – Bodendüse, Fugendüse, Teppichbürste… 
  • Schmutzumfang
  • Winkel, in dem die Düse gehalten wird

Das bedeutet, dass die von den Herstellern angegebenen Werte extrem von den Messbedingungen abhängen und daher ebenfalls kaum vergleichbar sind. 

Saugroboter Luftströmung

Die Geschwindigkeit der Luftströmung entschiedet darüber Gründlich der Saugroboter putzt!

Saugkraft beim Staubsauger versus Saugkraft beim Saugroboter: Diese Unterschiede gibt es 

Es ist also sehr schwierig, die Saugkraft mehrerer Staubsauger- oder Saugrobotermodelle miteinander zu vergleichen. Noch komplizierter wird es, wenn die Saugkraft eines Saugroboters mit der Saugleistung eines Bodenstaubsaugers verglichen werden soll. Dabei fällt nämlich auf, dass die Werte bei einem Staubsauger viel höher sind als bei einem Saugroboter. 

Gute Saugkraft beim Staubsauger: welche Werte gelten? 

Bei einem Staubsauger gelten Geräte mit einem maximalen Unterdruck zwischen 13000 und 22000 Pascal als saugstark. Alternativ werden AirWatt-Werte zwischen 250 und 400 für eine gute Saugkraft angegeben. 

Empfehlung: Miele Scout RX2 

Gute Saugkraft beim Saugroboter: was ist hier üblich?

Deutlich davon weicht die Saugkraft eines Saugroboters ab: Die meisten Saugroboter auf dem deutschen Markt erzeugen einen maximalen Unterdruck von lediglich 1500 bis 2000 Pascal. Das gilt zum Beispiel für den Roborock S6 mit 2000 Pascal, den Eufy RoboVac 30C mit 1500 Pascal oder den iRobot Roomba 980 mit 1700 Pascal. Eine etwas höhere Saugleistung hat der Tesvor M1 mit 4000 Pascal. Dennoch liegt auch er noch weit entfernt von den Werten, die für einen Bodenstaubsauger als üblich gelten. 

Warum Saugroboter eine niedrigere Leistung haben als Staubsauger 

Nichtsdestotrotz kann ein Saugroboter ebenso wie ein Bodenstaubsauger sehr gute Reinigungsergebnisse erzielen und Staub, Flusen, Fussel sowie anderen Schmutz zuverlässig von Deinen Hart- und Teppichböden entfernen. 

Doch woran liegt es nun, dass der maximal erzeugbare Unterdruck in Pascal bei Saugrobotern deutlich niedriger ist als bei Bodenstaubsaugern? Dies ist vor allem mit der komplett unterschiedlichen Bauweise zu erklären: Ein Staubsaugerroboter arbeitet bodennah. Er hat kein langes Saugrohr, sondern befördert den Schmutz direkt in den Staubbehälter. Demzufolge ist auch gar kein so hoher Unterdruck erforderlich, um den Schmutz anzusaugen. Auch die Luftstrom-Geschwindigkeit muss beim Saugroboter viel niedriger sein, um ähnlich gute Saugergebnisse wie ein Bodenstaubsauger zu erzielen. Deshalb ist die Leistungsaufnahme eines Saugroboters auch viel niedriger als bei einem Bodenstaubsauger: Sie liegt im Durchschnitt zwischen 50 und 70 Watt, während herkömmliche, moderne Staubsauger bis zu 900 Watt haben. 

Saugkraft beim Staubsauger-Roboter – viele Faktoren spielen eine Rolle

Von großer Bedeutung für die Saugkraft eines Staubsauger-Roboters ist längst nicht nur der maximal erzeugbare Unterdruck. Für eine gleichbleibend gute Saugleistung beim Saugroboter und somit zufriedenstellende Saugergebnisse sind obendrein folgende Aspekte sehr wichtig.

Saugroboter Faktoren Saugkraft

Die folgenden Faktoren spielen für die Saugkraft deines Saugroboters eine wesentliche Rolle!

  • Staubbehälter muss leer sein
  • Roboter sollte durch automatische Kartierung eine sinnvolle Raumkarte anlegen, um jeden Bereich zu säubern und Hindernisse oder Türschwellen selbstständig zu erkennen 
  • Gegebenenfalls ist eine Steuerung per Fernbedienung sinnvoll  
  • Seitenbürsten sind praktisch, um auch die Ecken und Kanten zu säubern 
  • Saugroboter sollte mehrere Reinigungsmodi haben und die Saugkraft an den Untergrund anpassen – je nachdem, ob Hartböden oder Teppiche gereinigt werden
  • Die Bürsten des Roboterstaubsauger sollten regelmäßig gereinigt werden, damit Tierhaare und Fussel weiterhin gut aufgenommen werden
  • Ideal sind Modelle mit einer in der Ladestation integrierten Absaugstation
  • Lange Akkulaufzeit, damit der Roboter auch große Räume schafft 
  • Gutes Filtersystem sollte vorhanden sein – zum Beispiel HEPA-Filter für Allergiker oder Feinstaubfilter 
  • Zusätzlicher Wassertank für die Reinigung von Hartböden ist empfehlenswert 
  • Auffangbehälter sollte richtig dimensioniert sein – weder zu groß noch zu klein 

Leider konnten in meinem Test längst nicht alle Saugroboter mit einer guten Saugkraft punkten. Empfehlenswert sind beispielsweise folgende Marken und Modelle:

  • Ecovacs Deebot Ozmo – zum Beispiel der Ozmo T8 Aivi 
  • iRobot Roomba
  • Tesvor
  • Bagotte
  • Medion
  • Zaco
  • Roborock MaxV
  • Neato Botvac
  • eufy Robovac BoostIQ
  • Vileda
  • Vorwerk Kobold
  • Proscenic 

Doch auch bei diesen Marken gibt es einige Unterschiede in Bezug auf die Saugkraft. Deshalb empfehle ich Dir grundsätzlich, mehrere Testberichte zu lesen und Dir vor allem auch meine Testsieger unter den Staubsaugerrobotern genauer anzuschauen. Sicher lohnt sich zudem ein Blick auf den Vergleich der Stiftung Warentest. So findest Du gewiss ein Modell, das mit einer guten Reinigungsleistung überzeugt.

Klicke auf den farblich markierten Link um mehr Tipps bezüglich Saugrobotern zu erhalten!


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